Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea-processionea)

Alljährlich im Frühjahr wird der Eichenprozessionsspinner in einigen Regionen der Bundesrepublik zum Problemfall. Der unscheinbare Nachtfalter, dessen Larven ganze Eichenkronen kahlfressen können, stellt ein erhebliches Gesundheitsrisiko für Menschen und Haustiere dar und gilt als gefährlichster Schädling Deutschlands. Die ENVIRO Pest Control erklärt Ihnen, woran Sie den EPS erkennen und informiert Sie über die Verbreitung, Lebensweise und Schadwirkung des Insekts.

Was ist der Eichenprozessionsspinner?

Beim Eichenprozessionsspinner (EPS) handelt es sich um einen kleinen, grau-braunen Nachtfalter, dessen Nachwuchs sich von den Blättern der verschiedenen Eichenarten ernährt. Der lateinische Name des Tieres lautet Thaumetopoea-processionea.


Der EPS ist ein Forstschädling, der sich bevorzugt auf Stieleichen, Traubeneichen und Roteichen wohlfühlt. Manchmal verirrt er sich auch auf Hainbuchen, während andere Laubbäume normalerweise verschont bleiben. 

Bei massivem Befall können die Larven die betroffenen Bäume durch Kahlfraß so stark schwächen, dass deren Anfälligkeit gegenüber Trockenheit, Mehltau und Schädlingen wie dem Eichenprachtkäfer oder dem Schwammspinner steigt und sie im schlimmsten Fall absterben.


Eine noch größere Bedeutung hat der EPS als Gesundheitsschädling. Grund hierfür sind die Brennhaare der Larven, die das Nesselgift Thaumetopoein enthalten, das bei Menschen und Haustieren zu schweren allergischen Reaktionen führen kann. Dieser Fakt ist der Hauptgrund für die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners durch die ENVIRO Pest Control.

Woher kommt der EPS?

Das Hauptverbreitungsgebiet des EPS liegt in Zentral- und Westeuropa, wo der Falter vor allem in trocken-warmen flachen bis hügeligen Regionen vorkommt. Höhere Lagen der Mittelgebirge meidet das Insekt, das neben Deutschland unter anderem auch in folgenden Ländern auftritt:

Europaweit

Niederlade, Belgien, Frankreich, Österreich, Schweiz, Polen und Großbritannien

Deutschlandweit

Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen

Besiedelt werden vor allem Wälder mit hohem Eichenbestand wie Kiefernwälder mit Eichenbewuchs, Eichen-Hainbuchen-Wälder und Eichen-Ulmen-Auen. Oft sind die Raupen aber auch auf einzelnen oder in losen Gruppen stehenden Eichen in Wohngegenden, Parkanlagen, Alleen oder entlang von Waldrändern anzutreffen.

Wie erkenne ich den EPS?

Obwohl der EPS zu den Schmetterlingen gehört, ist seine Erscheinung eher unauffällig. Zu erkennen ist das adulte Tier an folgenden Merkmalen:

  • Vorderflügel: graubraun bis gelbgrau, drei schwarzgraue Querlinien
  • Hinterflügel: weißgrau, beim Männchen mit einem dunklen Querstreifen
  • Flügelspannweite: Männchen: 2,5 bis 3,3 Zentimeter, Weibchen: 3,0 bis 3,6 Zentimeter
  • Thorax und Hinterleibsende wollig behaart
  • Fühler mit kurzen Doppelkammzähnen, beim Weibchen kürzer als beim Männchen

Charakteristisch für die bis zu drei Zentimeter langen Raupen des Thaumetopoea-processionea sind die breite dunkle Rückenlinie mit ihren samtartig behaarten Feldern sowie die rotbraunen, langbehaarten Warzen. Die Bauchseite ist grüngrau, der Kopf schwarzbraun.

Wann ist die Befallszeit?

Von Ende Juli bis Anfang September fliegen die Nachtfalter in die obersten Kronenspitzen von Eichen, wo die Weibchen ihre Eier an ein- bis dreijährigen Zweigen ablegen. Da die Eientwicklung direkt nach der Ablage beginnt, ist die Entwicklung der Junglarven schon im Spätherbst abgeschlossen. Sie verbringen den Winter im schützenden Ei und schlüpfen im darauffolgenden Frühjahr zwischen Mitte April und Anfang Mai aus.


Ab Mitte Juli bilden die Larven des EPS am Stamm, an starken Ästen und in Astgabeln, die typischen, bis zu einem Meter lange Gespinstnester aus Gespinstfäden, Kot und Larvenhäuten. Tagsüber ziehen sie sich zur Häutung in die Nester zurück, nachts begeben sie sich in prozessionsförmigen Zügen auf Nahrungssuche. Zwischen Ende Juni und Anfang Juli verpuppen sich die Raupen in den Gespinstnestern, wo nach drei bis fünf Wochen die Falter schlüpfen.

Welche Gefahren entstehen bei Berührung mit EPS?

Am größten ist das Risiko eines Kontakts mit den Nesselhaaren während der Raupenfraßzeit. Alte Gespinstnester stellen jedoch eine dauerhafte Gefahrenquelle dar, da die Raupenhaare eine lange Haltbarkeit besitzen und sich über mehrere Jahre in der Umgebung ansammeln. Durch ihre Widerhäkchen halten sie sich in der Kleidung und in den Schuhen und lösen bei Hautkontakt ständig neue allergische Reaktionen aus. 

Zu den häufigsten Symptomen zählen:

  • Juckreiz
  • Quaddeln
  • Bindehautentzündung
  • Abgeschlagenheit
  • Atemnot
  • Kopfschmerzen
  • Fieber
  • Schwindel
  • Kreislaufprobleme

Wie werden die giftigen Eichen-Raupen bekämpft?

Die Bekämpfung des EPS erfolgt aus hygienischen Gründen immer dort, wo seine Gifthaare Menschen gefährden und eine langfristige Absperrung des befallenen Terrains nicht möglich ist. Da die Bekämpfungsmaßnahmen ein gewisses Risiko bedeuten, ist es unerlässlich, Spezialfirmen wie die ENVIRO Pest Control hinzuzuziehen, die über das entsprechende Wissen und das nötige Equipment verfügen. Durch eine vorbeugende Bekämpfung lässt sich die Population des EPS soweit eindämmen, dass weitere Maßnahmen anschließend meist nur noch punktuell erforderlich sind.

Chemische Bekämpfung

Bei Einzel- und Straßenbäumen erfolgt die chemische Bekämpfung durch die ENVIRO Pest Control vom Boden aus mithilfe von fahrzeuggebundenen
Pflanzenschutzmittel-Kanonen oder per personengeführter Gebläsesprühmaschine von einem Hubsteiger aus. Handelt es sich um den Kronenbereich von Wäldern oder Alleen, werden die Chemikalien vom Hubschrauber aus ausgebracht.

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Mechanische Bekämpfung

Haben die Jungtiere des EPS das dritte Larvenstadium erreicht, dämmt die ENVIRO Pest Control die weitere Kontamination der Umgebung durch das mechanische Entfernen der Nester und Raupen ein. Das Absaugen der Nester reduziert die Raupenhaardichte im jeweiligen Gebiet. Durch das leichzeitige Beseitigen der Larven wird außerdem die Populationsdichte herabgesetzt. Eine weitere Methode der mechanischen Bekämpfung durch die ENVIRO Pest Control ist das Abflammen mit speziell ausgestatteten Propanbrennern.

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Biologische Bekämpfung

Bei der biologischen Bekämpfung durch die ENVIRO Pest Control kommen Bakterienpräparate zum Einsatz, die auf die Blattkronen aufgesprüht werden. Die Raupen sterben nach dem Fressen der behandelten Blätter ab. Mittlerweile finden auch Verfahren Anwendung, bei denen mittels Nematoden gegen
den EPS vorgegangen wird. Diese bohren sich in die Larven ein und töten sie mithilfe eines mitgeführten Bakteriums.

Muss ich einen Befall melden?

Sind Bäume auf einem privaten Grundstück vom Eichenprozessionsspinner befallen, ist der Eigentümer im Sinne der Gefahrenabwehr verpflichtet, dies sofort zu melden, sofern er nicht selbst ein Unternehmen wie die ENVIRO Pest Control mit der Beseitigung beauftragt.