Eichenprozessionsspinner in Magdeburg

In Sachsen-Anhalt macht der Eichenprozessionsspinner vor allem in der Altmark von sich reden. Der Befall ist so stark, dass mehrere Gemeinden erwägen, den Elberadweg auf Dutzenden Kilometern zu sperren. Um dies verhindern zu können, werden die Raupen im Altmarkkreis im Frühjahr 2017 erstmals vom Hubschrauber aus bekämpft. Auch in der Landeshauptstadt Magdeburg haben mittlerweile die alljährlichen Bekämpfungsmaßnahmen begonnen, um dem Gesundheits- und Forstschädling Einhalt zu gebieten. Für Privateigentümer, die auf ihrem Grundstück einen Befall festgestellt haben, ist in diesem Zusammenhang die ENVIRO Pest Control der richtige Ansprechpartner.

Kleine Raupe - große Gefahr für Sachsen-Anhalt

Das Gefährliche am Eichenprozessionsspinner sind seine Raupen. Während es sich beim ausgewachsenen Tier um einen harmlosen braunen Nachtfalter handelt, stellt sein Nachwuchs eine große Gesundheitsgefahr für Mensch und Tier, ab einer bestimmten Populationsdichte aber auch für ganze Eichenbestände dar.


Ab dem dritten Larvenstadium bilden die Raupen des EPS Brennhaare aus, die das Nervengift Thaumetopoein enthalten. Dieses löst bei Hautkontakt allergische Reaktionen aus, die zu Hautirritationen, Augenreizungen, Schwindel, Fieber und, bei besonders empfindlichen Personen, sogar zu einem allergischen Schock führen. Werden die feinen Härchen eingeatmet, können außerdem Atembeschwerden wie Asthma oder Bronchitis auftreten.


Die Gefahr bleibt auch erhalten, wenn aus den Gift-Raupen längst Falter geworden sind. Vom Wind aufgewirbelt, gelangen die Brennhaare in die Umgebung und reichern sich am Boden an. Daher ist in der Nähe alter Gespinstnester grundsätzlich Vorsicht geboten. Keinesfalls sollten Sie die Nester oder die Raupen berühren. Auch von einer Bekämpfung auf eigene Faust rät die ENVIRO Pest Control dringend ab, da Sie dabei nicht nur sich selbst schädigen, sondern auch eine zusätzliche Verbreitung der giftigen Raupenhaare bewirken können.

Wie gelangte der Eichenprozessionsspinner nach Magdeburg?

Schon für die Jahre 1760 und 1778 liegen für Sachsen-Anhalt Nachweise für das Auftreten des Eichenprozessionsspinners vor. Die sachsen-anhaltische Landeshauptstadt ist erstmals 1840 als Fundort verzeichnet. Allerdings trat der Falter bis auf wenige Ausnahmen im gesamten Bundesland kaum als schädlich in Erscheinung. Eine Massenvermehrung in der Altmark wird für die Jahre 1949 bis 1952 beschrieben.


Erste Anzeichen für ein Populationswachstum in Sachsen-Anhalt gab es in den Jahren 1997/98. Erstmals als forstlich bedeutsam gemeldet wurde der EPS 2007. Handelte es sich damals um ein Gebiet von insgesamt 60 Hektar, betrug die Befallsfläche 2010 bereits 702 Hektar und ein Jahr später 2.858 Hektar.

In welchen Magdeburger Stadtteilen tritt der EPS derzeit auf?

2012 waren im gesamten Stadtgebiet circa die Hälfte der rund 2.000 Eichen befallen. Momentan gibt es betroffene Bäume auf diversen Friedhöfen wie dem Ost-, Süd- und Westfriedhof, dem Buckauer und dem Brückenfelder Friedhof und in den Stadtteilen:

  • Herrenkrug (Herrenkrugpark)
  • Werder (Rotehornpark)
  • Leipziger Straße (Strubepark)
  • Sudenburg (Schneidersgarten)
  • Rothensee
  • Biederitz
  • Alte Neustadt (Nordpark)
  • Pechau
  • Randau-Calenberge
  • Stadtfeld-Ost (Liebknechtstraße)


Die betroffenen Areale in Park- und Grünanlagen sind durch Absperrungen
gekennzeichnet und sollten grundsätzlich gemieden werden.

Wie wird der Eichenprozessionsspinner in Magdeburg bekämpft?

Wurden die Raupen bis 2011 manuell entfernt, versucht die Stadt seither, den Befall mit biologischen Mitteln einzudämmen. Im Rahmen dieser Präventivmaßnahme werden die betroffenen Eichen mit einem Bakterienextrakt eingesprüht. Von den Larven über die Nahrung aufgenommen, hemmt der Wirkstoff die Entwicklung des Schädlings.


Die Erfolgsquote des Verfahrens liegt bei circa 70 Prozent. Im Jahr 2016 war ein Rückgang des Befalls unter anderem im Nordpark, im Strubepark, im Schneidersgarten und in der Liebknechtstraße zu verzeichnen. Allerdings können die vorbeugenden Maßnahmen das Übergreifen der Gift-Raupen auf bisher nicht betroffene und daher unbehandelte Bäume nicht verhindern. Neue Nester werden deshalb im Sommer durch Schädlingsbekämpfer wie die ENVIRO Pest Control manuell abgesaugt.

Wer nimmt in Sachsen-Anhalt Meldungen über einen Raupenbefall entgegen?

Betroffene Eichen auf öffentlichen Grünflächen oder Ihrem Privatgrundstück melden Sie am besten dem Ordnungsamt oder dem Grünflächenamt. Waldgebiete fallen in die Zuständigkeit der Forstbehörden.
Für gegebenenfalls notwendige Bekämpfungsmaßnahmen ist immer der Eigentümer oder ein anderer Verfügungsberechtigter des Grundstücks verantwortlich. Das heißt, steht eine befallene Eiche in Ihrem Garten, haben Sie im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht geeignete Gefahrenabwehrmaßnahmen zu treffen. 

Die Kosten dafür sind aus eigener Tasche zu zahlen. Werden Sie auch nach Aufforderung der Behörden nicht aktiv, sind diese berechtigt, die nötigen Maßnahmen selbst zu veranlassen und Ihnen die Rechnung zukommen zu lassen.

Bekämpfung des EPS auf Privatgrundstücken - was ist zu beachten?

Aufgrund der hohen Gesundheitsgefahr sollten Sie mit der Beseitigung des Eichenprozessionsspinners ausschließlich geprüfte und zugelassene Schädlingsbekämpfer wie die ENVIRO Pest Control betrauen. Wir besitzen nicht nur die erforderliche Ausrüstung und Schutzkleidung, sondern auch jahrelange Erfahrung und Know-how, um den EPS zu entfernen, ohne die Raupenhaare unnötig aufzuwirbeln und damit neues Risikopotential zu erzeugen.


Sofern Sie über das Fällen des betroffenen Baums nachdenken, um das Problem ein für alle Mal aus der Welt zu schaffen, empfiehlt sich ein Blick in die Magdeburger Baumschutzsatzung. Diese besagt, dass Eichen, deren Stammumfang in einer Höhe von einem Meter über dem Erdboden 50 Zentimeter und mehr beträgt, geschützt sind und nicht ohne Genehmigung gefällt werden dürfen.


Geht von Ihrem Baum durch den Eichenprozessionsspinner eine Gefahr aus, die sich anders nicht auf zumutbare Weise beseitigen lässt, wird Ihnen unter Umständen eine Ausnahmegenehmigung erteilt. Um dies zu rechtfertigen, müsste die Eiche jedoch trotz adäquater Bekämpfung durch die ENVIRO Pest Control über Jahre hinweg immer wieder befallen werden und in unmittelbarer Nähe zu Kindergärten, Schulen, Spielplätzen oder anderen besonders sensiblen Bereichen liegen.